Arbeitszeitkürzung für bessere Arbeitsbedingungen

Unsere Handabdruck-Idee für dich

Mitarbeiterin

Die Verbesserung von Arbeitsbedingungen ist ein entscheidender Hebel für soziale Gerechtigkeit. Sichere und faire Arbeitsbedingungen fördern ein gesundes Arbeitsumfeld, in dem Arbeiten Spaß machen kann.

Kriterien für Gute Arbeit

Je nach Branche unterscheidet sich das Arbeitsumfeld erheblich und leider sind die Bedingungen häufig nicht, wie wir sie uns wünschen: Manchmal sind die Kolleg*innen nett, aber der Lohn ist zu gering. Manchmal ist hingegen vielleicht der Lohn okay, aber die Arbeitsbelastung so groß, dass schon der Weg zur Arbeit schwerfällt.

Gute Arbeit ist Arbeit, bei der Beschäftigte mitreden und -gestalten können, die gerecht entlohnt wird und Arbeit mit einem nachhaltigen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dazu gehören, die Begrenzung der Arbeitsbelastung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Schutz gegen Diskriminierung. Gute Arbeit bietet Möglichkeiten zu Aufstieg, Weiterbildung und (ehrenamtlichem) Engagement.

Vier-Tage-Woche

Mit einer Vier-Tage-Woche gewinnen Arbeitnehmer*innen mehr Zeit für Familie und Privatleben sowie für ehrenamtliches Engagement. Laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2023 erfreut sich die Idee einer Vier-Tage-Woche bei Arbeitnehmer*innen in Deutschland immer größerer Beliebtheit (Zustimmung bei 73 % der Befragten). Für die Vier-Tage-Woche gibt es allerdings viele unterschiedliche Modelle mit Vor- und Nachteilen.

Du kannst dich für eine Verkürzung der Arbeitszeiten bei gleichem Lohn einsetzen. Das wirkt sich nachweislich positiv auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden aus. Kürzere Erwerbsarbeitszeit kann zu einer gerechteren Verteilung der Sorgearbeit in Familien beitragen und Freiräume für gesellschaftliches Engagement schaffen. Verbunden mit dem Einsatz für gute Arbeitsbedingungen weltweit, z.B. durch ein starkes Lieferkettengesetz, kann gute Arbeit immer global gedacht werden.

Inspirierende Beispiele

1

Die Wiener Firma Leithäusl hat durch die 4-Tage-Woche im Jahr 2022 72 Tonnen CO2 gespart und 160.000 € weniger für Benzin und Wartung ausgegeben. Der Umsatz ist dabei gleichgeblieben. Gleichzeitig konnten die Krankenstände messbar gesenkt werden – eine Win-Win-Win-Situation für Unternehmen, Mitarbeitende und Umwelt.

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2

Dachdecker- und Zimmerermeister Sascha Rathje begegnete in 2020 der Unzufriedenheit seiner Angestellten mit dem Angebot einer 4 -Tage-Woche. Die geringere Arbeitszeit pro Mitarbeiter*in gleichte er mit einer Lohnerhöhung aus. Er stellte eine Steigerung der Motivation und der allgemeinen Stimmung im Betrieb fest.

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3

Das Familienunternehmen GOEKELER Messtechnik GmbH konnte durch die Einführung einer 4-Tage-Woche mit 34 Stunden Arbeitszeit die Krankenstände ihrer Mitarbeitenden auf 0,5% stark reduzieren und versteht das Modell gleichzeitig als Instrument zur nachhaltigen Bindung von Beschäftigten. Das Beispiel zeigt, dass ein Fokus auf die Gesundheit positive Effekte für die Arbeitsbedingungen im Allgemeinen haben kann.

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Strategische Ansätze für deine Idee

Beruf und Freizeit

Gemeinsam seid ihr stärker

Finde zunächst Mitstreiter*innen. Je mehr Kolleg*innen du von den Vorteilen einer Reduktion der Arbeitszeit bei gleichem Lohn überzeugst, desto wahrscheinlicher ist, dass ihr eure Forderungen umsetzen könnt.

Gemeinsam könnt ihr euch über die Vor- und Nachteile austauschen und verschiedene Modelle diskutieren. Tauscht euch mit Freund*innen und Kolleg*innen bei anderen Arbeitgeber*innen aus und sammelt Maßnahmen, die ihr euch in eurem Betrieb wünscht. Gemeinsam könnt ihr herausfinden, welche Gewerkschaften für eure Branche zuständig sind und dort fragen, welche Initiativen es bereits gibt und wie ihr vorgehen könnt.

Forderungen formulieren

Fokussiert euch auf eure wichtigsten Forderungen und formuliert diese sehr klar. Sammelt für jede Forderung gute Argumente. Anschließend könnt ihr mit Entscheidungsträger*innen ins Gespräch kommen und gemeinsam über die Bedenken und Lösungen sprechen. Erfahrungsgemäß stoßen Forderungen zur Arbeitsreduktion zunächst auf Widerstand und lösen viele Fragen aus. Entscheidungsträger*innen fragen sich zum Beispiel, wie sich die Arbeit im Betrieb und die aktuelle Produktivität weiterhin umsetzen ließen. Eine reduzierte Arbeitszeit für den Einzelnen bedeutet außerdem, dass neues Personal eingestellt werden muss. Dafür müssen die Kosten und verschiedene Modelle durchdacht werden. Lasst Entscheidungsträger*innen Raum, um über eure Forderungen nachzudenken, hakt jedoch regelmäßig nach und gebt nicht auf. Wählt hierfür Vertreter*innen aus eurer Gruppe aus, die sich durch diplomatisches Geschick auszeichnen und vereinbart regelmäßige Gespräche mit Entscheidungsträger*innen.

Unterstützung durch Betriebsrat

Arbeitet, wenn möglich, mit dem Betriebsrat und / oder zuständigen Gewerkschaften zusammen. Wenn es keinen Betriebsrat gibt, dann solltet Ihr überlegen einen zu gründen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gibt Tipps zur Gründung. Wenn du dich über dein Unternehmen hinaus für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen möchtest oder gemeinsam mit anderen Betrieben deiner Branche den Druck auf Arbeitgeber*innen erhöhen möchtest, kannst du auch in eine Gewerkschaft eintreten.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

Finde Mitstreiter*innen für dein Anliegen

Macht eine Übersicht mit verschiedenen Modellen zur Arbeitszeitreduktion

Formuliert eure Forderungen und sammelt gute Argumente für jede Forderung

Kommt mit Entscheidungsträger*innen ins Gespräch über die Bedenken und Lösungen und vereinbart regelmäßige Gespräche

Holt euch Unterstützung durch Betriebs- und Personalräte und ggf. Gewerkschaften

Bringt eure Forderung in Gremien ein

Tritt einer Gewerkschaft bei

Hierhin ziehen

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Los geht‘s!

Von der Idee zum Handeln

Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:

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Mitstreiter*innen finden

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