Ökologisch und sozialverträgliche betriebliche Altersvorsorge etablieren

Unsere Handabdruck-Idee für dich

Junge und alte Frau

Die gesellschaftliche Entwicklung wird stark davon bestimmt, wo Geld investiert wird. Bei der betrieblichen Altersvorsorge (BAV) werden große Summen der Arbeitnehmer*innen von Versicherungsanbieter*innen angelegt. Die Rente stellt damit einen enormen Hebel dar.

BAV ist ein Sammelbegriff für die finanziellen Leistungen, die Arbeitgeber*innen den Arbeitnehmer*innen zur Altersversorgung, zur Versorgung von berechtigten Hinterbliebenen im Todesfall oder zur Invaliditätsversorgung bei Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit zusagen. Sie stellt (neben der gesetzlichen und privaten) eine der drei Säulen der Altersvorsorge dar. Gemäß einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales haben im Jahr 2021 über 21 Millionen Arbeitnehmer*innen in eine BAV eingezahlt oder im Laufe ihres Berufslebens Beiträge geleistet.

Die Renteneinzahlungen werden in unterschiedlichen Bereichen angelegt: Nicht selten sind darunter Rüstungsunternehmen oder Kohle- und Ölkonzerne, die eine sozial-ökologische Entwicklung hemmen, verantwortlich für Menschenrechtsverletzungen sind und die Klimakrise befördern.

Vorteil für Betrieb, Mensch und Umwelt

Inzwischen findet ein Umdenken statt und es gibt Versicherungen, die auf nachhaltige Geldanlagen setzen. Dein Betrieb profitiert von einer ökologischen und sozial gerechteren Alternative: Betriebe, die in verantwortungsvolle Altersvorsorge investieren, verdeutlichen ihre Zukunftsorientierung und Bereitschaft zur Transformation. Sie gehen beispielhaft voran.

Inspirierende Beispiele

1

Das Unternehmen Ökoworld bietet die „Klimarente“ – eine betriebliche Altersvorsorge für Arbeitnehmer*innen – an. Ökoworld verfolgt ein nachhaltiges Anlagekonzept mit strengen Kriterien: Fonds, die beispielsweise in Waffen/Rüstung, Fossile Energien, systematische Menschenrechtsverletzungen etc. investieren, werden ausgeschlossen.

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Der Verbund der Fairsicherungsläden eG ist ein Zusammenschluss von Versicherungs- und Finanzmaklern, die sich der verbraucherorientierten Beratung in Versicherungsfragen verschrieben haben. Hier können Verbraucher*innen eine unabhängige Analyse Ihres Versicherungsbestandes erhalten und sich zu Risiken und Gefahren von verschiedenen Optionen beraten lassen.

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3

Die Fairpension GmbH bietet eine nachhaltige betriebliche Altersvorsorge an und erstellt regelmäßig eine Gemeinwohl-Bilanzierung. Unternehmen wie Veganz, Ecosia oder der Deutsche Alpenverein München & Oberland nutzen das Angebot der betrieblichen Altersvorsorge für ihr Personal.

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Strategische Ansätze für deine Idee

Mitstreiter:innen und Informationen finden

Das eigene Geld für die private Altersvorsorge nachhaltig anzulegen, ist ein wichtiger Schritt. Wenn dein*e Arbeitgeber*in die betriebliche Altersvorsorge nach sozial-ökologischen Kriterien auswählt, ist die Hebelwirkung umso größer. Suche dir zunächst Mitstreiter*innen, die dich in deinem Vorhaben unterstützen. Informiert euch anschließend beim Betriebsrat und den Personalverantwortlichen über den Status Quo eurer Betriebsrente. Sammelt Informationen zu den Möglichkeiten und sucht nach positiven Beispielen von Betrieben, die den Wechsel bereits vollzogen haben.

Den Hebel umlegen

Fordert gemeinsam eine nachhaltige Betriebsrente, die bis zu 100% in nachhaltige Projekte/Aktien/Banken investiert. Für die Umsetzung gibt es zwei Optionen: den Wechsel der bisherigen Versicherung oder den Wechsel der gebuchten Fonds hin zu grünen, sozial verträglichen Fonds in einer Fond-nutzenden BAV bei der gleichen Versicherung.

Da „Nachhaltigkeit“ bei der Geldanlage bisher kein geschützter Begriff ist, gilt es in jedem Fall nachzufragen, was die Versicherer:innen unter Nachhaltigkeit verstehen. Anlageberater*innen sind seit 2022 dazu verpflichtet über nachhaltige Anlageoptionen Auskunft zu geben.

Mit Entscheidungsträger*innen sprechen

Wichtig ist, dass auch diejenigen die Vorteile sehen, die Entscheidungspositionen in eurem Betrieb innehaben. Kommt zu diesem Thema mit Personalverantwortlichen, der Geschäftsführung und dem Betriebsrat zusammen. Vielleicht gibt es an deinem Arbeitsplatz aber auch passende Gremien, in denen ihr euer Anliegen vorstellen könnt (z.B. Vorstandssitzungen oder Betriebsversammlungen).

Wenn ihr zunächst eine*n Vorgesetzte*n überzeugen, der*die euer Anliegen dann auf eine höhere Entscheidungsebene weitertragen kann, beachtet folgende Tipps für ein erfolgreiches Gespräch:

  • Überlegt euch, wie ihr eure Entscheidungsträger*innen am besten erreicht.
  • Identifiziert Werte, die für die Entscheidungsträger*in wichtig sind und formuliert Argumente für euer Anliegen.
  • Sammelt konkrete Vorteile der nachhaltigen betrieblichen Altersvorsorge im Vergleich zur aktuellen.
  • Sprecht mit wichtigen Beteiligten (Personalverantwortliche und Betriebsrat).
  • Nehmt Bedenken von Beteiligten ernst und geht darauf konstruktiv ein.
  • Bleibt am Ball: Legt nach jedem Termin direkt einen Folgetermin fest und sprecht über das weitere Vorgehen.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

Informiere dich, wie deine betriebliche Altersvorsorge aufgebaut ist

Finde Mitstreiter*innen für dein Anliegen

Organisiere ein Austauschgespräch mit dem Betriebsrat und/oder mit Personalverantwortlichen

Erarbeitet eine Gesprächsstrategie

Sammele alternative Versicherungsanbieter*innen

Sammelt Argumente für eine betriebliche Altersvorsorge mit sozialen und ökologischen Kriterien

Hierhin ziehen

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Los geht‘s!

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