Nachhaltige Quartiere mitentwickeln

Unsere Handabdruck-Idee für dich

Wohnhaus

Beim Neu- und Umbau von Wohnquartieren werden Strukturen für Jahrzehnte geschaffen. Deshalb ist es wichtig, dass von Beginn an ganzheitlich gedachte soziale und ökologische Strukturen angelegt und Flächenversiegelungen vermieden werden. Es gibt viele gute Argumente für ein Umdenken im Bausektor.

Wenn Quartiere entsprechend organisiert sind, können die Bewohner*innen nicht nur die Umwelt und das Klima, sondern mit niedrigen Strom- und Mobilitätskosten auch ihren Geldbeutel schützen. Nachhaltige Quartiersentwicklung ist also ein Schlüssel für ein soziales und klimafreundliches Leben miteinander. Setze dich in deiner Stadt oder Kommune dafür ein, dass Quartiersentwicklungsprojekte grundsätzlich Nachhaltigkeit als oberste Priorität setzen!

Was zeichnet nachhaltige Quartiersentwicklung aus?

Ein gutes Leben für viele in einem intelligenten Raumkonzept, bei minimalem Flächen-, Energie- und Ressourcenverbrauch kennzeichnet ein nachhaltiges Quartier aus. Kurz, es ist energieeffizient, bedarfsgerecht und bezahlbar. Die konkrete Ausgestaltung ist aber so vielfältig wie es Quartiersprojekte gibt. So kann es z.B. eine Vielzahl an Grünflächen und barrierefrei zugängliche, gemeinschaftlich genutzte Begegnungsorte geben. Soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Altenheime, Büros und gute Einkaufsmöglichkeiten im Quartier können für kurze Fuß- und Radwege sorgen. Autoverkehr ist oft auf das Minimale reduziert und wenige Auto-Parkplätze beispielsweise dem Wohngebiet vorgelagert. Dafür gibt es dann einen guten Anschluss an den ÖPNV und die Möglichkeit E-Autos zu teilen. Die Gebäude sind beispielsweise ressourcenschonend saniert oder neu gebaut, etwa mit viel Holz und Dämmung aus Stroh. Sie verbrauchen somit als Niedrigenergie-, Passiv- oder Plusenergiehäuser nur wenig Energie und ermöglichen Wohnraum für viele auf weniger Fläche. Das Gebiet ist durch einen angemessenen Anteil an Sozialwohnungen und Wohnhäusersyndikaten sozial durchmischt.

Lokalität berücksichtigen

Bei der (Weiter-) Entwicklung von Quartieren sind viele Interessen und Akteur*innen beteiligt und jedes Gebiet hat seine eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Es bedarf also einer an die lokalen Begebenheiten und Menschen angepasste Lösung für die Entwicklung lebenswerter Quartiere, die oft über die hier genannten möglichen Ausgestaltungsoptionen hinausgehen. Diese können aber als Anregung dienen und gelungene Ideen können sich in die gesamte Stadt oder Gemeinde ausweiten.

Inspirierende Beispiele

1

Der Möckernkiez in Berlin ist ein Modellprojekt für selbstverwaltetes, soziales und ökologisches Wohnen. Er wurde von engagierten Bürger*innen ins Leben gerufen, die bis heute genossenschaftlich den Baugrund besitzen und den Kiez verwalten.

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2

In Dornstadt entwickeln Bürger*innen in der Initiative Dornstadter Zukunftsgestalter partizipativ das nachhaltige Gemeindeentwicklungskonzept weiter.

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3

Das Wohnquartier Vauban in Freiburg ist ein weit bekanntes nachhaltiges Wohnviertel, das sich durch Nachnutzung des Altbestands, energiesparsame Häuser, stark reduzierte Auto-Mobilität, viel Grün und einer Vielzahl an gemeinschaftlichen Flächen auszeichnet. Der Verein Forum Vauban e.V., von der Stadt Freiburg als Träger einer „erweiterten Bürgerbeteiligung“ anerkannt, erreichte in den 90er Jahren die Umsetzung des ökologischen Stadtteilkonzeptes.

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Strategische Ansätze für deine Idee

Bauernhof

Starte zunächst mit einer Analyse deiner Stadt/Kommune: Wo wird gerade ein Quartier oder eine Sanierung geplant? Wo könnte eine angestoßen werden? Suche gleichzeitig nach einem Kernteam an engagierten Menschen, die ebenfalls ein Herz für nachhaltige Stadtplanung haben. In Berlin z.B. über Cohousing, allgemein z.B. über Facebookgruppen zu Alternativem Wohnen oder Wohnungs- bzw. Hausbörsen. Vielleicht gibt es in deinem Umfeld auch schon eine Bürger*inneninitiative, ein (kommunales) Unternehmen oder eine Baugenossenschaft, die sich mit dem Thema nachhaltiges Wohnen und Bauen beschäftigt. Um ein so großes Vorhaben voranzubringen, ist es allgemein sinnvoll, sich im Laufe der Zeit mit mehreren Gruppen oder Initiativen zu einem Bündnis zusammenzuschließen. Informiert euch über Möglichkeiten, was die an eurem Ort vorhandenen Rahmenbedingungen für die nachhaltige Stadtquartiersentwicklung bedeuten: Gibt es bestehende Gebäude, die umgenutzt werden können? Was braucht es an Daseinsvorsorge, wie Anbindung an ÖPNV und Einkaufsmöglichkeiten?

In den 17 Heidelberger Thesen zu nachhaltiger Stadtentwicklung sind aktuelle Erkenntnisse aus einem Forschungsprojekt zusammengefasst. Weitere Ideen findest du im KfW-Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung“. Sprecht auch mit bestehenden Bürger*inneninitiativen und spannenden Akteuren in eurem Umfeld, die sich für eine nachhaltige und gemeinnützige Quartiersentwicklung einsetzen (u.a. Initiative Dietenbach in Freiburg, Montag-Stiftung.

Wenn ihr mit eurer Gruppe Ideen für die nachhaltige (Weiter)Entwickelung eures Quartiers entwickelt habt, könnt ihr versuchen, stadtweit Aufmerksamkeit für euer Projekt zu generieren und es bei Veranstaltungen und Infoständen vorzustellen sowie eventuell eine Unterschriftensammlung zu starten. Gleichzeitig solltet ihr Entscheidungsträger*innen bei der Stadt, im Gemeinderat als auch der Baubehörde kontaktieren. Für die Vorbereitung von Gesprächen mit Entscheidungsträger*innen ist es wichtig, die Vorteile für verschiedene Akteur*innen herauszuarbeiten (z.B. Erhöhung der Lebens- und Wohnqualität für Anwohner*innen, Schutz der Böden als Lebensgrundlage, Sensibilisierung der Bewohner*innen für ein solidarisches Miteinander, Gesamtaufwertung des Quartiers, Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Wohnraum, Beitrag zum Klimaschutz) und Berichte über gelungene Beispiele dazustellen. Detaillierte Pläne für nachhaltige Stadtquartiere gibt es zum Beispiel beim deutschen Verband für Wohnungswesen oder dem zuständigen Ministerium in Niedersachsen.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

Bestandsaufnahme und Auswahl des Quartiers

Verbündete suchen

Bedürfnisse der Bewohner*innen sammeln

Treffen für Interessierte organisieren

Städte / Gemeinden kontaktieren, die bereits ähnliche Projekte umgesetzt haben

erste grobe Idee für die Umsetzung skizzieren

Kosten der Umsetzung recherchieren

über (finanzielle) Förderungen informieren

Ansprechpersonen in der Stadt / Kommune bzw. in kommunalen Wohnungsunternehmen kennenlernen

Hierhin ziehen

Schritt 1

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Schritt 2

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Schritt 3

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Schritt 4

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Schritt 5

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Los geht‘s!

Von der Idee zum Handeln

Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:

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