Lebensmittelverschwendung beenden

Unsere Handabdruck-Idee für dich

Gemüsekiste

In Deutschland landen jährlich etwa zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll1. Dir ist die damit einhergehende Verschwendung von Ressourcen wie Ackerland, Pestiziden oder Düngemittel bewusst und du möchtest aktiv etwas dagegen unternehmen? Dass es immer mehr Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung - vor allem auf der lokalen Ebene - gibt, zeigt, dass du mit deinem Anliegen nicht alleine dastehst (z.B. die Gruppen von foodsharing oder Start-Ups wie TooGoodtoGo). Für Supermärkte, die Gastronomie oder verarbeitende Betriebe, gibt es bisher jedoch wenig Anreize, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft setzt trotz der großen Lebensmittelverschwendung weiter auf freiwillige Maßnahmen. Die Schieflage wird besonders deutlich, wenn man sich die aktuellen Rahmenbedingungen anschaut: In Deutschland ist es strafbar, noch essbare Lebensmittel aus “Abfall”-Containern vor Supermärkten zu retten. Lebensmittel in großen Mengen wegzuwerfen ist hingegen erlaubt und für Akteure im Handel oft die preisgünstigste Option.

Ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung

Daher brauchen wir neue und verbindliche Spielregeln gegen Lebensmittelverschwendung. Ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung kann regeln,

  • dass Lebensmittelverluste erfasst und dokumentiert werden
  • dass sich das Wegwerfen nicht mehr lohnt (durch Steuern und Wegwerfverbote)
  • dass Lebensmittelrettung entkriminalisiert wird
  • dass das Mindesthaltbarkeitsdatum sachgerecht und nicht zur Mengensteuerung eingesetzt wird und bei langlebigen Lebensmitteln wie Reis, Nudeln, Wasser, usw. abgeschafft wird.

Hier könntest du deinen Handabdruck hinterlassen, indem du zu erhöhtem Druck und inhaltlichen Vorschlägen für ein wirksames Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung beiträgst.

Inspirierende Beispiele

1

Frankreich verbietet Supermärkten seit 2017 Lebensmittel wegzuwerfen. Sie können diese an Tafeln abgegeben, zu Tierfutter verarbeitet oder zur Not energetisch genutzt werden.

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2

Spanien hat es innerhalb von 5 Jahren geschafft, seine Lebensmittelverschwendung um 30 % zu reduzieren (2012-2017), während die Zahl der Lebensmittelspenden einen Zuwachs von 13 % verzeichnete. 

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3

Die wissenschaftlichen Dienste im Deutschen Bundestag erstellten 2019 einen Überblick über „Regelungen gegen Lebensmittelverschwendung in ausgewählten Ländern“.

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Strategische Ansätze für deine Idee

Bauernhof

Einmischen in nationalen Prozess gegen Lebensmittelverschwendung

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung in Deutschland in allen Phasen der Versorgungskette bis zum Jahr 2030 zu halbieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat dazu unter anderem einen Prozess mit verschiedenen Dialogforen gestartet, in denen verschiedene Akteur*innen konkrete Maßnahmen zur Lebensmittelverschwendung z.B. in der Verarbeitung oder dem Groß- und Einzelhandel erarbeiten sollen. Versuche, diesen Prozess zu nutzen, um dich für ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung stark zu machen. Begleite den Prozess kritisch: Werden die Empfehlungen der EU Platform on Food Losses and Food Waste für nationale Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung im Prozess berücksichtigt?

Verbünden und Zugänge finden

Suche dir Verbündete und überlegt euch, wie ihr eure Anliegen in diesen nationalen Prozess einbringen könnt. Vernetzt euch dazu auch mit anderen Initiativen (z.B. foodsharing). In manche Dialogforen wurde offen eingeladen (z.B. zum Dialogforum zur Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten). Um euch in andere, geschlossene, Foren einzubringen, findet heraus, welche zivilgesellschaftlichen Organisationen jeweils mit am Tisch sitzen und tretet mit ihnen in Verbindung, um zu erfahren, für welche Maßnahmen sie sich stark machen und ob sie Punkte von euch in das Forum hineintragen können. Oft gibt es auch zivilgesellschaftliche Bündnisse, die ihre Beteiligung in solchen Foren gemeinsam koordinieren. Traut euch, mit Vertreter*innen dieser Organisationen einfach mal in Kontakt zu treten und euch auszutauschen.

Unerwartete Bündnisse verschaffen Gehör

Momentan wehren sich z.B. Handelsverbände noch gegen verbindliche Regelungen. Doch diese würden den Wirtschaftsunternehmen gerade Planbarkeit ermöglichen und Wettbewerbsnachteile bei nachhaltigem Handeln verhindern. Je nachdem, wie groß euer Bündnis für ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung über die Zeit wird, könnt ihr überlegen, euch für eure Forderungen, die ihr in den Prozess des BMEL einbringt, mit Akteuren aus Wirtschaft, Gastronomie, Handel und großen Kantinen zusammenzutun. Je unerwarteter und breiter die Gruppe der Unterstützer*innen eurer Forderungen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese im Prozess wahrgenommen werden und ihr so Einfluss auf die Verbindlichkeit der Maßnahmen zur Lebensmittelverschwendung nehmen könnt. Der 2. Mai ist „Tag der Lebensmittelverschwendung“.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

aktuellen Stand der “Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung” recherchieren

über Regelungen gegen Lebensmittelverschwendung in anderen Ländern informieren

mit anderen Initiativen über die drei wichtigsten politischen Forderungen austauschen

Verbündete suchen, z.B. über die Initiative foodsharing.

einen Gesetzesentwurf erstellen und mit  Expert*innen dazu austauschen

Zugänge zu den Dialogforen des BMEL suchen

mit reichweitenstarken Unterstützer*innen wie z.B. Kirchen, NROs und Unternehmen verbünden

eine öffentlichkeitswirksame Aktion gegen Lebensmittelverschwendung organisieren

Hierhin ziehen

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Los geht‘s!

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