Geld nachhaltig anlegen

Unsere Handabdruck-Idee für dich

Geld

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen werden zu einem großen Teil davon bestimmt, wo Geld investiert bzw. entzogen wird. Banken als die Verwalter*innen unseres Geldes können sozial-ökologische Entwicklungen hemmen, indem sie beispielsweise in Rüstungsunternehmen oder in Kohle- und Ölkonzerne investieren und somit Menschenrechtsverletzungen und die Klimakrise befördern. Inzwischen hat bei einigen Banken ein Umdenken stattgefunden und sie bieten ausschließlich oder anteilig nachhaltige Möglichkeiten der Geldanlage an. Da „Nachhaltigkeit“ bei der Geldanlage bisher kein geschützter Begriff ist, gilt es nachzufragen, was Banken unter Nachhaltigkeit verstehen. Ausschluss- und Positivkriterien, geben beispielsweise Auskunft darüber, in welchen Unternehmen oder Branchen Geld investiert wird oder nicht. Mit zunehmender Klimakrise droht Vereinen oder Institutionen, die in Unternehmen der fossilen Energien (Öl, Kohle, Gas) investieren, außerdem ein wachsendes Reputationsrisiko.

Hebel umlegen 

Das eigene Geld nachhaltig anzulegen ist ein wichtiger Schritt. Eine noch größere Hebelwirkung wird erzielt, wenn deine Organisation, dein Verein oder deine Religionsgemeinschaft, das eigene Vermögen nach sozial-ökologischen Kriterien anlegt. Hier kannst du einen Beitrag leisten, indem du eine ethische Geldanlage in deiner Gemeinde oder deiner Organisation einforderst.

Wohin mit dem Geld?

Bisher gibt es nur wenige Banken, die starke Kriterien für verantwortungsvolle Geldanlagen anlegen. Ein gutes Beispiel ist die GLS-Bank, die seit 1974 auf Anlagen in den Bereichen Atom- und Kohleenergie, Rüstung und Waffen, Biozide und Pestizide, Gentechnik in der Landwirtschaft , Massentierhaltung verzichtet und die auf die Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten in den Geschäftsfeldern, in denen sie investiert, Wert legen.

Die Organisation urgewald stellt in ihrer Broschüre „Was kann eigentlich mein Geld?“ anschaulich und übersichtlich zusammen, welche Banken starke Ethik- und Nachhaltigkeitskriterien haben (Übersicht S. 12/13), gibt Tipps für den Bankenwechsel und zeigt alternative und zukunftsfähige Investments auf, wie beispielsweise in Bürgerenergiegenossenschaften. Der Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlagen in der evangelischen Kirche beschreibt ausführlich die verschiedenen Möglichkeiten und Kriterien für nachhaltige Geldanlagen - ebenso anwendbar für nichtreligiöse Institutionen.

Inspirierende Beispiele

1

Die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Brandenburg-Schlesische-Oberlausitz hat ihre Vermögensanlageverordnung überarbeitet und legt seit Januar 2017 kein Geld mehr bei Unternehmen an, die Atomenergie produzieren oder mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit fossilen Brennstoffen bestreiten.

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2

Auch die evangelische Kirche in Hessau und Nassau hat ihr Anlagevermögen aus fossilen Energieunternehmen entzogen.

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3

Fossil Free listet Organisationen, Regierungen und Unternehmen weltweit, die sich dem Divestment verschrieben haben, wie amnesty international oder die National Tertiary Education Union als erste fossil-frei investierende Gewerkschaft Australiens.

Strategische Ansätze für deine Idee

Nachhaltigkeit-Symbole

In kleiner Gruppe Expert*innen werden

Suche dir zunächst Mitstreiter*innen unter deinen Freund*innen und Bekannten in deiner Organisation. Informiert euch zum Thema nachhaltige Geldanlage und bringt den Status Quo eurer Institution hinsichtlich ihres Umgangs mit den eigenen Geldern in Erfahrung. Sucht Unterstützung zum Beispiel bei der lokalen Fossil Free Gruppe. Gemeinsam könnt ihr nun eine Strategie entwickeln, die euer Ziel und die Schritte dahin enthält. So kann das Ziel z.B. lauten, dass euer Verein oder Kirche ab nächstem Jahr die eigenen Bankgeschäfte bei einer nachhaltigen Bank abwickeln möchte und ein Bankenwechsel organisiert wird. Auch könnt ihr verbindliche Nachhaltigkeits- und Ethik-Richtlinien formulieren, die künftig bei Geldanlagen berücksichtigt werden.

Schritt für Schritt dem Ziel entgegen

Um diesen Prozess zu organisieren, könnt ihr euch beispielsweise an der Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Divestment in Kirchen und der Anleitung von attac orientieren. Zentral sind dabei strategisch vorbereitete Gespräche mit Entscheidungsträger*innen. Stellt dafür heraus, welche Schäden aktuelle Anlagen verursachen, was ein Wechsel bewirken könnte und in wie weit dieser im Hinblick auf Werte, Leitbild und Richtlinien eurer Organisation unabdingbar ist. Als positive Beispiele könnt ihr Organisationen suchen, die die Umstellung zu nachhaltigen Geldanlagen bereits erfolgreich vollzogen haben. Macht gleichzeitig das Thema in eurer Gemeinde oder Organisation stark, um breite Unterstützung zu gewinnen. Dafür eignet sich vielleicht ein Filmabend z.B. mit der Dokumentation “Let’s make money” und anschließender Diskussion. Wichtig ist, dass an diesem Abend auch Entscheidungsträger*innen eurer Institution mit vor Ort sind.

Über das Ziel hinaus

Nach der erfolgreichen Verankerung von Nachhaltigkeitskriterien für eure Geldanlagen gründet sich vielleicht ein langfristiger Arbeitskreis Nachhaltige Finanzen, der nun bereit ist, einen nächsten Schritt zu gehen und z.B. in einen Dialog mit der Landeskirche, dem Landesverband oder euer Stadt/ Kommune in Bezug auf deren Investments zu treten.

Übrigens ist der Bank- und Anlagenwechsel alleine nicht immer der Schritt mit der weitreichendsten Wirkung: Eure neuen Nachhaltigkeitskriterien auch an Banken und Unternehmen zu kommunizieren und dazu Gespräche zu suchen, ist wichtig, um Diskussionen in diesen Institutionen anzustoßen.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

Recherchieren, nach welchen Kriterien deine Religionsgemeinschaft/ Verein bisher Geld anlegt

Entscheidungstragende um ein Gespräch über die Passung der Werte eurer Gemeinschaft zu den Geldanlagen bitten

Verbündete für dein Vorhaben suchen

Ein erstes Infotreffen organisieren

Geschichten anderer Gemeinden/ Vereine suchen und als Inspiration nutzen

Argumente aus den verschiedenen Perspektiven für eine nachhaltige und ethische Geldanlage sammeln

Überlegen, wie ihr mit eurer Organisation z.B. eure Stadt davon überzeugen könnt, ihre Gelder ebenfalls ethisch zu investieren

Hierhin ziehen

Schritt 1

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Schritt 2

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Schritt 3

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Schritt 4

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Schritt 5

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Los geht‘s!

Von der Idee zum Handeln

Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:

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