Fair einkaufen

Unsere Handabdruck-Idee für dich

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Öffentliche Beschaffung als Hebel

Vielleicht achtest du bei deinem privaten Einkauf bereits auf bestimmte Kriterien und Siegel zu Umwelt- und Sozialfreundlichkeit. Aber machen das Kommunen bei ihren öffentlichen Beschaffungen auch? Du hast dich schon öfter gefragt wo die Pflastersteine auf eurem Marktplatz, die Tische in deiner Schule oder das Polizeiauto eigentlich herkommen und wer diese Sachen aussucht? Eine konsequente, nachhaltige Beschaffung ist ein großer Hebel. Immerhin liegen die kommunalen Ausgaben in Deutschland jährlich bei rund 500 Milliarden Euro. Die Produkt- und Dienstleistungspalette ist vielfältig und reicht von Schreibutensilien bis hin zu Fahrzeugen für den ÖPNV. Soziale und ökologische Kriterien bei der öffentlichen Beschaffung stärken Anbieter nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, sind bei Berücksichtigung der Folgekosten oft preiswerter und haben eine wichtige Vorbildfunktion.

Umsetzung

Den Anfang macht meist eine Richtlinie zu öko-fairer Beschaffung oder eine Verwaltungsvorschrift, in der Ziele und Grundsätze beschrieben sind. In vielen Kommunen gibt es so etwas inzwischen. Bei der Umsetzung in der Verwaltung sind dann mehrere Schritte nötig. Bei der Bedarfsplanung ist zu prüfen, ob eine Anschaffung wirklich sinnvoll ist oder ob Leasing- oder Mietoptionen nachhaltiger sind. Bei der Ausschreibung sind soziale und ökologische Standards zu definieren. Dabei können konkrete Siegel und Zertifikate und ökologische Qualitäten wie Reparatur- oder Recyclingfähigkeit als Anforderung beschrieben werden. Auch bei der Auftragsausführung können nachhaltige Optionen für Transport, Verpackung und Recyclingsysteme vereinbart werden. Wichtig ist, dass sich die öko-faire Beschaffung nicht langfristig auf wenige Symbolprodukte beschränkt, sondern schrittweise vollständig realisiert wird. Deine Handabdruck-Aktion: Unterstütze Bemühungen für nachhaltige Beschaffung in deiner Stadt oder Kommune!

Inspirierende Beispiele

1

Der Landkreis Verden hat für seine fünf Schulen Mietverträge mit Installation und Wartung für die Drucker- und Kopiergeräte ausgeschrieben, dabei Umweltstandards berücksichtigt und Geld gespart.

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2

Die Berliner Stadtreinigung betreibt die Hälfte ihrer Müllwagen mit Biogas. Das wird aus dem Bioabfall der Berliner Haushalte gewonnen.

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3

Zürich bemüht sich umfassend um nachhaltige Beschaffung und kauft bzw. least u.a. bio-faire Textilien für Polizei, Abfallwirtschaft und Krankenhäuser.

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Strategische Ansätze für deine Idee

Mitfahrerbank

Informiere dich, wie die Beschaffung in deiner Stadt oder Kommune aktuell organisiert ist und welche Strategien es im Bundesland gibt. Manche Landesregierungen haben ambitionierte Pläne für ihre Landesverwaltung. Sollte es bisher kaum Bemühungen um nachhaltige Beschaffung geben, ist zunächst eine grundsätzliche Thematisierung der Notwendigkeit sowie der Möglichkeiten einer nachhaltigen Beschaffung bei den Entscheidungsträger*innen sinnvoll. Die Vorteile öko-fairer Beschaffung und die Umsetzbarkeit werden am besten mit Hilfe konkreter Erfolgsbeispiele von anderen Kommunen verständlich. Die gemeinnützige Organisation FEMNET e.V. hat außerdem ein Handbuch mit Anleitungen für die faire Beschaffung in kleinen Kommunen herausgegeben und bietet ein Recherchetool für Angebote in deiner Region an.

Auch wenn es schon erste Beschlüsse zu nachhaltiger Beschaffung gibt, ist das der beste Weg, um die Umsetzung auszuweiten und die sozialen und ökologischen Standards zu verbessern. Verwaltungen funktionieren meist recht hierarchisch. Früher oder später musst du es also schaffen, die/den Bürgermeister*in für das Vorhaben zu gewinnen. Die Umstellung der gesamten Beschaffung ist kein abgeschlossener Prozess. Da sich die verfügbaren Standards bei Produkten und Dienstleistungen schrittweise verbessern, können auch Beschaffungsstandards regelmäßig entsprechend angepasst werden. In manchen Kommunen gibt es Arbeitsgruppen, die sich dauerhaft mit der Optimierung der Beschaffung befassen. Vielleicht kannst du in so einer Gruppe mitarbeiten oder deren Gründung anregen. Auch öffentliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen können hilfreich sein, um eine breitere Aufmerksamkeit in der Kommune für das Thema zu entwickeln.

Nützliche Informationen (rechtlicher Rahmen, Produktgruppen, Siegel, Ausschreibungsbeispiele) sowie Beratungsangebote und Seminare findest du beim „Kompass Nachhaltigkeit- Öffentliche Beschaffungen“ und beim Umweltbundesamt.

Deine ersten Schritte

Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.

Informationen zu aktuellen Kriterien für den Einkauf raussuchen

zuständige Personen deiner Stadt/ Kommune kontaktieren

Beispiele recherchieren

eine Kategorie als Startpunkt auswählen

Expert*in kontaktieren

Stadt/Kommune kontaktieren, die ihre Beschaffung bereits umgestellt hat

nachhaltige, regionale Beschaffungsoptionen recherchieren

Teilnahme an einem Online-Seminar zum Thema

Hierhin ziehen

Schritt 1

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Los geht‘s!

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Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:

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