
Arbeit fair teilen
Unsere Handabdruck-Idee für dich
Arbeit ist in vielerlei Hinsicht ungleich verteilt: Während die einen mit stetig steigendem Produktivitätsdruck und Burn-Out kämpfen, finden andere keine Lohnarbeit. Während viele Frauen einer Doppelbelastung von Teilzeitjob und unbezahlter Sorge-Arbeit (Kindererziehung, Pflege Angehöriger etc.) ausgesetzt sind, übernehmen viele Männer neben ihrem Vollzeitjob deutlich weniger Sorge-Arbeit. Nicht verwunderlich also, dass sich die Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland die Einführung einer kurzen Vollzeit wünschen. Du willst diese Stimmen hörbar machen und dich für die Normalisierung einer 30-Stunden Woche einsetzen? Dann könnte hier ein Hebel für dich liegen! Engagiere dich für die sogenannte „kurze Vollzeit“.
Zeitwohlstand
Ein gutes Leben lässt sich vor allem dann selbstbestimmt gestalten, wenn Menschen ihre Zeit flexibler einteilen können. Mit einer verkürzten regulären Lohnarbeitswoche bleibt allen Menschen mehr Zeit für Familie, Freundschaften, ehrenamtliche Tätigkeiten, demokratische Teilhabe und Erholung.
Soziale Absicherung
Kurze Vollzeit schafft Arbeitsplätze. Weniger Stunden Lohnarbeit ermöglichen eine faire Teilhabe am Arbeitsmarkt und soziale Absicherung im Alter. Für niedrige und mittlere Einkommensgruppen ist dabei ein Entgeltausgleich erforderlich. Das kann durch Produktivitätserhöhungen sowie Einsparungen beim Arbeitslosengeld und im Gesundheitssystem finanziert werden.
Ökologische Entlastung
Seit vier Jahrzehnten versucht die Politik Arbeitslosigkeit durch forciertes Wirtschaftswachstum zu überwinden. Dabei sind die dafür theoretisch notwendigen dauerhaften vier Prozent Wachstum unrealistisch. Kurze Vollzeit und niedrigere Arbeitslosenzahlen erleichtern eine sozial-ökologisch sinnvolle Wirtschaftspolitik. Studien weisen zudem darauf hin, dass Menschen, die kürzer arbeiten, weniger Energie verbrauchen und achtsamer konsumieren.
Inspirierende Beispiele
Strategische Ansätze für deine Idee
Innovative Tarifpolitik
Die Länge der Arbeitszeit wird in Deutschland wesentlich durch Tarifverträge bestimmt, die zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden abgeschlossen werden. Gewerkschaften wollen durch Arbeitszeitverkürzung Arbeitslosigkeit reduzieren sowie Arbeitsgesundheit und Zeitwohlstand erhöhen. Das damit konkurrierende Ziel der Lohnerhöhung wurde seit 1990 stärker verfolgt. In den letzten Jahren mussten sich Gewerkschaften in Tarifverhandlungen sogar mehrfach gegen Arbeitszeiterhöhungen zur Wehr setzen. Doch u.a. bei ver.di gibt es Bemühungen für innovative Tarifpolitik, die sich für Arbeitszeitverkürzung einsetzt. Ein wichtiger strategischer Ansatz liegt darin, gewerkschaftliche Tarifpolitik wieder stärker auf Arbeitszeitverkürzung auszurichten. Wenn du Gewerkschaftsmitglied bist, kannst du dafür die Mitbestimmungsmöglichkeiten deiner Gewerkschaft nutzen. Wenn du noch kein Gewerkschaftsmitglied bist, wäre das vielleicht ein guter Anlass für den Eintritt.
Gesellschaftlicher Diskurs
Tarifverhandlungen und Arbeitskultur werden natürlich auch vom gesamtgesellschaftlichen Diskurs beeinflusst. Du kannst die Idee „Arbeit fair teilen“ in deinem Umfeld bekannt machen. Zum Schlaumachen findest du eine Menge Informationen online. Die Arbeitsgruppe European Network for the Fair Sharing of Working Time veröffentlicht einen monatlich erscheinenden Newsletter und einen renommierten Podcast. Um dem Thema im gesellschaftlichen Diskurs Gehör zu verschaffen, kannst du dich einer lokalen Arbeitsgruppe anschließen. Die Kampagne „Arbeitszeitverkürzung Jetzt!“ bietet an, Kontakt zu lokalen Bündnisorganisationen herzustellen. Auch attac hat eine AG Arbeitfairteilen. Überlege welche Möglichkeiten du über andere Akteur*innen wie Kirchen, Verbände oder Medien hast, um für Arbeitszeitverkürzung zu werben. Beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KdA) wird z.B. auch diskutiert, wie wir Arbeit ein gesundes Maß geben können. Die Verkürzung der gesetzlichen Wochenhöchstarbeitszeit von 48 Stunden auf 40 Stunden wäre ebenfalls eine mögliche Forderung für den Kulturwandel.
Kultur im eigenen Betrieb
Nur noch etwa die Hälfte der Arbeitsplätze ist tarifgebunden. Bring das Thema auch direkt in deinen eigenen Betrieb ein. Du kannst z.B. über den Betriebsrat eine Befragung zu Arbeitszeit initiieren. Mach auch hier die vielen Vorzüge von kurzer Vollzeit bekannt und werbe für innovative Arbeitszeitmodelle.
Deine ersten Schritte
Wähle 5 Handlungsschritte für dein Engagement aus der Sammlung aus und bringe sie per drag & drop in eine für dich sinnvolle Reihenfolge.
Hierhin ziehen
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Los geht‘s!
Von der Idee zum Handeln
Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir hier herunterladen:
Von der Idee zum Handeln
Die Ideen, Beispiele und ersten Schritte zur Umsetzung deines Vorhabens kannst du dir als PDF per E-Mail zuschicken lassen:
Mitstreiter finden
Teile deine Handabdruck-Idee mit Freund*innen, Kolleg*innen oder anderen potentiellen Verbündeten: